Paul Flemming 08 - Lebkuchen und Bittermandel by Beinßen Jan

Paul Flemming 08 - Lebkuchen und Bittermandel by Beinßen Jan

Autor:Beinßen, Jan [Beinßen, Jan]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783869130996
Herausgeber: ars vivendi
veröffentlicht: 2011-06-14T22:00:00+00:00


»Ja, bitte?«, fragte Katinka den unaufgefordert erschienenen nächsten Gesprächspartner, der um die Ecke bog, kaum dass der Professor und seine Frau gegangen waren. Paul spürte dabei deutlich ihren Missmut.

»Keine Bange«, sagte Til und blieb seinen Worten zum Trotz breitbeinig und mit verschränkten Armen vor ihnen stehen. »Ich will keinen Stunk machen und auch nicht wieder mit dem Anwaltgerede anfangen.«

»Was möchtest du dann?«, fragte Paul anstelle von Katinka, um die Lage zu entschärfen.

»Ich will euch nur mal einen Tipp geben«, sagte Til gönnerisch. »Für den Fall, dass euch die Mordmotive ausgehen.«

»Lassen Sie hören«, sagte Katinka, ehe Paul noch einmal zu Wort kam.

»Wegen dieses Buchmanuskripts: Es ist doch ein Enthüllungsroman, oder? Ich wüsste jemanden, der etwas gegen die Veröffentlichung von Jakobs neuem Buch haben könnte.«

»Wir wissen nichts darüber«, sagte Katinka kalt und mit minimaler Mimik. »Das Manuskript liegt uns bislang nicht vor.«

Auf Tils fleischigem Gesicht breitete sich ein selbstgefälliges Lächeln aus. »Na, dann will ich euch zwei Hübschen mal an meinem Wissen teilhaben lassen: Ihr habt gerade mit demjenigen, den ich meine, gesprochen.«

»Mit wem?«, fragte Katinka. »Bitte werden Sie deutlicher.«

»Mit unserem Professorchen«, konkretisierte Til und sah Katinka und Paul an, als seien sie schwer von Begriff. »Wenn einer etwas zu verlieren hat, dann ist es Matthias!«

Katinka seufzte. »Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Werden Sie deutlicher. Bitte!«

Til pustete seine Wangen auf. »Unser lieber Professor dürfte eigentlich gar kein Professor sein. Na, was sagen Sie dazu?« Er sah sie erwartungsvoll an.

»Noch sage ich gar nichts dazu«, zeigte ihm Katinka die kalte Schulter. »Reden Sie weiter.«

Til kostete den Moment seines großen Auftritts aus und gab sein Wissen nur bröckchenweise preis: »Matthias war schon immer ein helles Köpfchen. Aber eben nicht hell genug, um es zu etwas Vernünftigem zu bringen. Er tat sich schwer beim Promovieren. Es wollte ihm einfach nicht gelingen. Und, wie soll ich sagen? Plötzlich hatte er dann doch seinen Doktortitel.«

»Und?«, mischte sich Paul erneut ein. »Warum erzählst du uns das?«

»Weil …«, Til grinste nun noch breiter, »… weil er seine Dissertation abgekupfert hat! Abgeschrieben! Die ganze Arbeit von vorn bis hinten ein einziges Plagiat! Niemand wusste davon. Außer Jakob, der ihn überhaupt erst auf die Idee gebracht hatte.«

Katinka sah Til forschend an. »Niemand?«, fragte sie dann scharf. »Sie wissen es doch auch. Ein so gut gehütetes Geheimnis, wie Sie andeuten, scheint es ja doch nicht gewesen zu sein. – Oder verbreiten Sie hier etwa nur unbestätigte Gerüchte? Dann lassen Sie das gleich morgen früh Ihren Anwalt wissen, damit er Sie vor einer Strafanzeige wegen übler Nachrede bewahrt.«



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.